Montag, 25. Oktober 2010

Reutlinger Gemeinderatbeschluss über die Zukunft des Gmindersdorfes, im Spitalhof, ab 17.30 Uhr

Die  Beschlussvorlage des Reutlinger Amtes für Stadtentwicklung vom 1.10.2010, zu den Abrissplänen der Firma Bosch im Gmindersdorf, ist da.
Morgen abend wird der Gemeinderat Reutlingen in seiner öffentlchen Sitzung ab 17.30 Uhr im Spitalhof am Marktplatz entscheiden.
In der Beschlussvorlage soll, zumindestens theoretisch, das Für und Wider der Argumente abgewogen werden, die über das Schicksal der Erdlehäuser und das weitere Erscheinungsbild der historischen Siedlung entscheiden. Frau Dr.Sohns architektonisch-künstlerische Analyse der Erdlehäuser vom 12.10.2010
und der Appell der Wissenschaftler sind unbegreiflicherweise nicht mit in die Bewertungen.einbezogen worden. Die Bauwissenschaftlerin, Frau Sohn, konnte nicht, wie vom Amt versprochen, vor dem Bauauschuss sprechen. Ihre Argumente blieben für die Beschlussvorlage außen vor.

Wenn wir uns mit der 34-seitigen Stellungnahme der Reutlinger Behörden auf die Eingaben der Bürger beschäftigen, können wir auf den Punkt gebracht nur noch feststellen, dass sich die Geschichte aus den siebziger Jahren wiederholt.
Die Behörden ziehen sich auf das bürokratisch Machbare zurück. Die Grundlagen dafür haben die Mauscheleien von Reutlinger Behörden und der Firma Bosch in den siebziger Jahren geschaffen.
Das Gmindersdorf solltedamals komplett unter Denkmalschutz gestellt werden.
Ironie der Geschichte:
Da dies verhindert wurde, liegen nun die einzigen denkmalgeschützen Häuser im Gmindersdorf  im Dorfkern, der Rest hat keinen Umgebungsschutz.
Das Ergebnis des damaligen Denkmalkrieges wird nun benutzt um.die endgültige Verstümmelung des Gmindersdorfs zu manifestieren ? Die gesamte Aufklärungsarbeit, der mehrfache Appell der Wissenschaftler werden jedenfalls vom Amt für Stadtentwicklung ignoriert, damit die Firma Bosch ihre Pläne durchsetzen kann.
Auch hier wiederholt sich die Geschichte.
Unglaublich, alle gemachten Bürgereingaben sind abschlägig behandelt und Frau Sohns Analyse erst gar nicht mit einbezogen worden.

Das Denkmalamt Tübingen, dass den Abriss der Erdlegebäude zwar nach eigenen Worten bedauern würde,
hält es in seiner Stellungnahme vom 28.9.2010, für das es Monate gebraucht hat, nicht einmal für nötig
die Pläne des Architekten Erdle für seine Gmindersiedlungsplanung in Karlsruhe einzusehen.

Die Krönung: Nun kommt noch der Nazivorwurf an Herrn Erdle hinzu.

Wir , Herr Andreas Erdle und die Wissenschaftler, wüssten sehr gerne aufgrund welcher Kriterien und Argumente, einem Abriss des Gminder Siedlungsabschlusses zugestimmt werden kann. An den Unterlagen des Amtes für Stadtentwicklung können wir lesen, dass sie resistent sind gegen jeglicher Art von Vernunft.


Die Gemeinderäte Reutlingens tragen die Verantwortung. Sie entscheiden Morgen abend bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung im Spitalhof überdie Zukunft derArbeitersiedlung Gmindersdorf.
Einmalig in ihrer Art, von drei Gemerationen Architekten der Stuttgarter Schule gebaut,
würde der Abriss ihres Siedlungsabschlusses, gebaut von dem Architekten Helmut Edle,
diese Siedlung unwiderruflich verstümmeln.


Der inzwischen internationale  Appell der Wissenschaftler spiegelt klat wieder, das dies
schon längst keine Reutlinger Angelegenheit mehr ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen